"3 Sterne in Norddeutschland - the one and only"
Geschrieben am 09.06.2015 2015-06-09 | Aktualisiert am 09.06.2015

"15 Jahre Aqua - 15 Jahre Sven Elverfeld: Jubiläum 2015"
Geschrieben am 17.05.2015 2015-05-17

"Aqua"
Geschrieben am 02.03.2015 2015-03-02

"wunsch aus zufrieden"
Geschrieben am 22.02.2015 2015-02-22

Besuchdatum willkürlich fest. Warum zeigt bei der Suchfunktion die Anzahl der Beiträge "0" an ? Und warum taucht bei der Suche der Beitrag von kgsbus nicht auf ?
Es gilt, diesen Ausnahmekoch zu beschreiben. Mein Beitrag ist sicher schon älter, aber an der Genialiät von Sven Elverfeld hat sich anscheinend nicht geändert.
Nachtrag
Seit einigen Jahren betreibt Sven Elverfeld das einzige 3-Sterne Restaurant in Norddeutschland. Ich hatte vor ca. 1 Jahr die Gelegenheit, mit ihm während eines Empfangs zu reden (leider keine Zeit, bei ihm zu speisen). Er ist nach wie vor in seiner Wesensart bodenständig geblieben, aber deutlich selbstbewußter als in der Zeit, in der ich ihn ursprünglich kennenlernte. Er erzählte über die Schwierigkeit, in einer Region wie WOB ein Küchenteam aufzubauen, das vor ein paar Jahren den 3. Michelin-Stern erworben hat.
Er hat auch ein paar Ausflüge in die molekulare Küche unternommen, aber geht nie so weit wie seine spanischen Kollegen. Bei ihm kann man die Zutaten noch als solche erkennen.
Natürlich ist das Restaurant sehr teuer (unter 250 € pP incl. korrspondierender Weine für ein Menü sollte man nicht rechnen: das 7-Gänge-Menü incl. Weine kostet 320 €), aber das muß wohl akzeptiert werden bei dem Service und der Zutaten und der Grandesse, die Gerichte perfekt zuzubereiten.
Nachtrag vom 30. Mai 2012, nachdem ich mal wieder die Speisekarte angeschaut habe:
Inzwischen wird es ein bißchen arg:
6 Gänge 170 € - ohne Garnele, Pulpo & Käsegang plus Weinreise 115 €
8 Gänge 200 € - ohne Käsegang plus Weinreise 155 €
9 Gänge 215 € plus Weinreise 175 €
Originalbeitrag
Ich war nur zweimal dort ( in seiner 1- und 2-Sterne-Zeit) und fand Sven und seine Crew schon damals einfach grandios. Das ist nun zwar schon eine gewisse Zeit her, aber lt. meinem Kollegen, der dort häufiger speist, hat sich an der Qualität nichts verändert; die Gerichte werden immer raffinierter, experimenteller, aber nie abgehoben. Ich werde versuchen, diesen werten Kollegen zu überreden, eine aktuelle Rezension zu schreiben. Der Weinkeller, den er besuchen durfte, lässt seiner Meinung nach auch keinen Wunsch offen.
Meine Empfehlung: Wirklich viel Geld in die Hand zu nehmen und das große Menü incl. Weine zu nehmen. Denn die Weine sind wirklich perfekt auf die einzelnen Gerichte abgestimmt. Selbst ich als Chardonnay-Ablehnerin musste zugestehen, dass zu bestimmten Gängen der gewählte Chardonnay einfach perfekt passte. Alternativ servierte der Sommelier mir ein kleines Glas von dem Wein, den ich gewählt hätte ... er hatte einfach recht: Mein Wein passte einfach nicht.
Die einzelnen Gänge sind in jeder Hinsicht grandios komponiert und handwerklich außergewöhnlich gut zubereitet. Die Saucen sind aussagekräftig, dominieren die Hauptzutat aber nicht wie ich es in 3-Sterne-Restaurants in Kaiserswerth und Ribeauvillé erleben mußte. Auch sollte man vermeiden, an den Speisen der Tischnachbarn zu naschen, denn die Gänge sind wunderbar aufeinander abgestimmt. Grins, man tut es natürlich trotzdem, denn jedes Gericht lockt wie das Weib.
Der Klassiker, die Kalbsbäckchen mit Tahiti-Vanille, (NB: war kürzlich nicht mehr auf der Karte) habe ich mit Hilfe von Svens Rezept (und viel Mühe, Kalbsbäckchen in HH zu kaufen) nachgekocht und erntete selbst bei meinen kritischen italienischen Freunden volles Lob.
Der Name Aqua ist hier Programm: Alles scheint durchsichtig. Mir persönlich war das Ambiente ein bißchen zu kühl / old-style ohne stylish zu sein. Aber sobald das "Essen auf dem Tisch steht" vergißt man ohnehin, dass man hier die seine "Füße unter die Tische" eines Meisters stellt. Man gibt sich einfach den sinnlich Genüßen, die sich vor einem entfalten, hin.
Und man sollte sich die Mühe geben, sich entsprechend zu kleiden und zu benehmen. Das finde ich neben einer aufgeschlossenen Zunge dem Ambiente angemessen. Das war wohl zwischendurch einmal anders, als VW die Abholerpakete einführte.
Das Personal agiert wie im gesamten Ritz-Carlton auf Augenhöhe, scheut auch keine Dispute und zeigt sich immer kompetent und auskunftsfreudig ohne belehrend zu wirken. Man hat den Eindruck, dass sie dort gern arbeiten.
*Fazit*: Sicher kein Restaurant, das man aufgrund der Preise häufig aufsuchen wird, aber bei Gelegenheit sollte man es sich nicht entgehen lassen. Für Gourmets a place to stay.